Puerto Angel wird zu Puerto Devil

Sechs Tage krank. 

Ich hasse dich, 

Immunsystem. 

Fieber, keinen Appetit, Übelkeit, Durchfall, Hautausschlag und Kopfweh.

Kopfweh bereitet das wohl auch Jenny, denn sechs Tage wird sie zur Alleinerzieherin und besteht den Test mit Bravour.

Ich höre sie nie, aber wirklich nie, nicht nett zu Yeva zu sein, sie verliert nie die Geduld und verdient meinen grossen Respekt.

So gibt sie mir vor allem Zeit und Raum, wiederzugenesen und mich selbst mit meinen Fieberträumen auseinanderzusetzen.

Yeva schrumpft während kürzester Zeit aus unerklärlichen Gründen, verpuppt sich und wird zum Käfer.

Weinend werde ich aus dem Schlaf gerissen.

Franz Kafka, die Verwandlung, sei Dank!  

Viel mehr liegt diese Woche nicht drin. Ausser vielleicht in Zukunft mehr wie Michael zu leben, um weniger krank zu sein? 

Die Bekanntschaft mit dem 52-jährigen Ex-Roche-Arbeiter und Systemaussteiger hat es in sich. 

Der oben ohne, nur mit losen Hosen bekleidete, in welche man hineinsehen kann und feststellt, dass es wirklich nur Hosen sind, ist vor zehn Jahren nach Peru ausgewandert, um sich mit Ayahuasca zuzudröhnen. Seitdem soll er nicht mehr krank gewesen sein. 

Geld verdient er kaum, hält sich mit seinen selbsternannten Therapien über Wasser. 

In Mexiko ist er auf der Suche nach diesen Fröschen, die neun Monate im Jahr unter dem Boden sind, irgendwann aus dem Boden kriechen und gefangen werden müssen, damit Michael das Sekret oder Exkret oder was auch immer der Frösche verspeisen kann und sich auf einen krassen Trip begeben kann. Aber hey, Leute, es geht ihm nur um die Gesundheit, unserem Froschkönig. 

"Manchmal muss man im Leben eben

Scheisse fressen,   

in der Scheisse sitzen

und in die Scheisse greifen, 

um mental und physisch gesünder zu leben." 

(Michael, 52 Jahre alt, Froschsuchender und Froschkotesser) 

Bis nächste Woche mit mehr Kraft und hoffentlich mehr Infos!

Guten Appetit!