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Katze, Maus und hässlicher Hund

Wir bleiben weitere vier Tage auf der Insel Holbox.

Kurz stoppen wir bei einer Apotheke, um Mais Pops für Yeva zu besorgen. Die gibts natürlich hierzulande nicht in dieser Art und trotzdem ist der Besuch für uns ein Highlight, ein Höhepunkt, zumindest für mich. Unter dem Begriff 'pharmacía' stehen nämlich circa zehn Begriffe an die Wand geschrieben, welche in der Apotheke zum Verkauf stehen. Mir fallen die Begriffe, 'Anabolics und Viagra' auf. Die einzigen Begriffe, die ich verstehe. Das ist kein Witz! Ich liebe es, nicht zu wissen, ob hier humorvolle Menschen am Werk waren oder ob die Begriffe hier ernsthaft so weit oben auf der Prioritätenliste stehen... 


Zum Begriff Anabolika: Würde mir sicher guttun anstelle meinen "Ich trainiere jetzt täglich und nach zehn Liegestütze kackt es mich schon wieder an"-Kraftübungen.


Yeva hat da schon viel mehr Durchhaltewille, geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um, liest du die Wiederholungen immer noch, du Freak? Geht in die Krabbelstellung, fällt um, geht in die Krabbelstellung, fällt um und geht zuletzt wieder in die Krabbelstellung, bevor sie dann schlussendlich erstaunlicherweise umfällt.


Ich bewundere diesen nie aufhörenden Willen von Babys und stelle mir die Frage: "Wo und wann genau geht dieser Wille, etwas bis zum Schluss durchzuziehen bei uns Erwachsenen verlo


Zum Viagra: Ich stehe auf natürliches Viagra, deshalb bevorzugen wir abends den Strand und bewundern das Schlucken des runden, gelben Wunders anstelle des blauen Wunders aus der Apotheke.

Die Sonnenuntergänge sind doch wirklich geil genug, nicht wahr?
Die Sonnenuntergänge sind doch wirklich geil genug, nicht wahr?

Um solche Momente bildlich einzufangen,  gemeint ist selbstverständlich der Sonnenuntergang und nicht das am seidenen Faden hängende Sitzfleisch, benötige ich mit meiner krassen, militäruntauglichen Dioptrie definitiv eine Brille. 

Diese Brille suche ich täglich morgens, da ich an chronischem Chaotismus im Endstadium leide. 

Meistens ist es dann schlussendlich Jenny, welche sie findet und mir den glorreichen Tipp gibt, sie immer an die gleiche Stelle zu legen. Danke Jenny, diese tiefdurchdachten Tipps nehme ich mir von nun an zu Herzen. 


Ohne Brille, eine Brille zu suchen, ist schwer. 

Ungefähr wie, 

ohne Augen ein Auge auf Jenny zu werfen,

ohne Finger, ein Fingerspitzengefühl für Yeva zu haben, 

Oder ohne "Schnurra" so viel Müll wie ich zu "schnurru". 


Apropos "Schnurra", wir machen Bekannschaft mit etlichen Tieren: 

Hunden, Papageien, Leguanen, Dragula-Mücken, Kakerlaken, Echsen, Vögeln, Fischen, die zerstückelt im Magen schwimmen, anschliessend als Obama im Weissen Haus wiedergebären(#blacklivesmatter#onlyajoke), er von dort mittels Pipeline in den Ozean gespült wird, sich dort gefühlte acht Jahre noch über Wasser hält, bis er schlussendlich von der Bildfläche verschwindet und für immer untertaucht, Krebsen und Ameisen, die von Yeva bereits zerdrückt werden. Zu ihrer Verteidigung: Selbstverteidigung in Notsituationen ist essentiell und überlebenswichtig! 


Zu den Hunden: Jenny ist Hundeliebhaberin, ich bin es definitiv nicht, ich habe Respekt vor Hunden, ich habe Angst vor ihnen. Sie spüren meinen Serotoninmangel, deshalb bin ich ihr Spielzeug, ihr Opfer! 

Die Hunde in Mexiko streunen ohne Herrchen auf den Strassen herum, ohne Halsband, ohne Konzept. Jenny amüsiert sich natürlich umso mehr, wenn die Hunde genau mich anbellen, da sie spüren, wie unsicher ich in der Gegend herumgurke... 

Hinzu kommt eine Aussage von Jenny, die mich bis ins Grab verfolgen wird:

"Bei mir war es immer so, die Hässlichsten fand ich immer die Schönsten! Ich wollte immer einen Hässlichen!" 

Liebe Jenny, das lässt sich verdammt schnell auf Menschen projizieren! 


Zu den Kakerlaken: Jenny hat eine Kakerlakenphobie. Wenn sie versucht eine Kakerlake zu töten, sieht es aus, als würde sie mit einem imaginären Bär um ihre eigene Existenz kämpfen. Herrlich! Mir fehlt dabei nur noch das Popcorn. 


Zuletzt zu den Krebsen: Sie finden wir kaum im Meer, umso mehr in unserer Dusche. Jenny merkt es später jeweils, ich bekomme es ja nicht mit, da ich den Krebs beim Duschen nicht sehe. Jenny kann es anschliessend kaum verstehen, wie man diesen Krebs nicht zur Kenntnis nehmen kann, ich krebse dann gerne mit anderer Kritik zurück. Unsere Beziehung besteht aus krebsen und wir lieben es, zurückzukrebsen. 

Jenny hat diese Gabe, mich mit ihrer Schlagfertigkeit stummzuschalten. 

Sie setzt mich immer wieder Schachmatt.

Pääm, Schachmatt, pääm Schachmatt, immer wieder... 

Das macht sie so unglaublich interessant und attraktiv für mich, nebem dem Waschen, Putzen, Kochen und Staubsaugen natürlich. 

Oh, sorry, war kurz im falschen Jahrhundert, heutzutage handhabt man das richtigerweise nicht mehr so, vor allem als modernes Paar, ist doch selbsterklärend.

So blöd von mir, ich meine, ganz ehrlich, liebe Leser: 

"Welches moderne Paar spielt denn heutzutage, im 21.Jahrhundert, noch Schach?" 


Ich bin froh, befinden sich in unserem Haus meistens nur eine kleine Maus, eine Katze und ein hässlicher Hund! 


Nun fahren wir mit einem gemieteten Auto drei Wochen Richtung Süden und besuchen verschiedene Orte! 

Am Steuer die Katze, denn der Hund kann es nicht und kümmert sich auf dem Hintersitz um die Maus. 

Richtig so, denn ich habe Folgendes aus den faktenbasierten Telegram-Chats gelernt:


"Auch Mäuse lieben Hunde, aber nur, wenn sie hässlich sind!"   


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Kommentare: 1
  • #1

    BabyBaby-69 (Montag, 07 März 2022)

    Weiterhin viel Spass, lasst es krachen!