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Holbox

Sex, Drugs and Rock'n'Roll mit Pfanne

Vor der Abreise von Isla Mujeres nach Holbox lernen wir die 60-jährige Auswanderin Pia aus Ruswil kennen, die uns anbietet, uns auf unserer vierstündigen Reise zum Hafen zu begleiten. Dieses Angebot können wir selbstverständlich nicht ausschlagen. 

Pias Vita hat es in sich; Mit 22 Jahren auf Reisen lernt sie ihren Ferienflirt und jetzigen Mann Fernando auf der Insel Isla Mujeres kennen und nach zwei Monaten, noch vor der Rückreise in die Schweiz, ist der Braten bereits im Ofen. Richtig verhüten will gelernt sein... 


Ah ups, übrigens, wird mir klar mitgeteilt, ich solle meine Blogs als öffentliche Person doch weniger privat und persönlich gestalten und mich mehr auf den Hauptstrang der Erzählungen fokussieren und nicht so oft auf Seitenstränge, die mit sexistischen Wortspielen und Niveau unter der Gürtellinie gespickt sind, abschweifen. Das nehme ich mir ab jetzt vor und verspreche euch, mich ab jetzt darauf zu achten. Meine Vorsätze habe ich noch nie gebrochen... 


Zurück zum Braten: Schwanger kehrt Pia zurück in die Schweiz und wandert nach einigen Monaten nach Isla Mujeres aus. Seit 36 Jahren lebt sie nun dort und kennt die Region in- und auswendig. Davon können wir auf der Reise durch die ländliche Gegend enorm profitieren und halten bei etlichen Doñas (Hausfrauen) zu Hause an, um regionale Produkte zu kaufen. 


Zunächst stoppen wir bei einer Doña Honig, die ihren selbstgemachten Honig verkauft. Die Familie lebt ohne Strom, ohne Bett, nur in Hängematten, damit sie Tiere in der Wohnung einfacher vom Leib halten können und ohne Toilette (siehe Bilder). Doña Honig meint, die zierliche Yeva sei ein Chico, da sie noch keine Löcher mit Ringen in den Ohren hat, im Fachjargon auch Ohrringe genannt, was anscheinend eine Geburtstradition der Mexikaner*innen (Blöde Gendersprache, sorry Feminist*innen, aber für mich nur ein akademisches Machtsinstrument...) ist. 


Von Doña Honig gehts zur Doña Banana und am Schluss landen wir in irgendeinem Kaff bei Doña Kaffee (Siehe Bilder). Ein wunderschönes, altes Haus mit prachtvollem Garten und zwei alten Frauen mit einem Kaffee und einer Tüte Cannabis vor sich. 

Kurz erwische ich mich mit dem Gedanken, ein wenig mit diesen uralten Ladies mitzurauchen, denn das Setting würde doch echt stimmen. Aber ich möchte mich ans Gesetz halten und ein gehorsamer Bürger sein! 

Spass, Jenny hat zu viel Angst um mich, dass ich von der Polizei, die es im Umkreis von 100 Kilometer in dieser Gegend nicht gibt, erwischt werden könnte und ich im Gefängnis landen würde, in welchem ich mit meinem weiblichen Touch und meinem Rossschwanz (Frisur egal) natürlich sehr spannend auf die Gefängnisinsassen wirken könnte.

Die Wahrscheinlichkeit hier erwischt zu werden ist wohl ähnlich gross wie sonniges Herbstwetter in Luzern... 

Naja, egal, beruhigte Frau, 

keinen Radau, 

happy wife, 

happy life. 

Scheisse, nicht verheiratet. Also nicht scheisse. Scheisse, dass der Spruch nicht passt. Also nochmals, 

happy mother

happy father...


Von Pias Vita und ihrem 'vida', zu unserer 'viaje'  via Chiquilá  nach 'Viva Holbox'. 

Nach den Erfahrungen im Dorfe biete ich Herr Wikipedia an, folgende Zeilen zum Begriff 'Holbox' zu ergänzen: 


"Holbox, ausgesprochen Holbosch, ist ein kleines Fischerdorf mit grossem Touristenansturm, jedoch mit mehrheitlich bodenständigen, sympathischen Menschen, was zu richtig coolen Vibes im Dorfe führt, vor allem die gemeinsamen Sonnenuntergänge am Abend. 

Das Dorf ist mehrheitlich autofrei, da die staatlichen Gelder anstelle von einigermassen intakten Strassen komischerweise in schöne Trottoirs fliessen und die Strassen nicht befahrbar sind. Die Strassenpisten dürfen nur mit Squads befahren werden und prägen das Bild des Dorfes. 

Zu Holbox' Sehenswürdigkeiten gehört das Beobachten von Kite-Surfing einer schweizerischen Blondine aus Eich, die ästhetisch übers Meer gleitet, sowie das Betrachten von Tarzan Tobias beim...(Hie nu en geili Aktivität drischribu vor dum Sunntag, wenn ich de endli eini machu, dass alli Läser meinen, ich sigi en affugeila, krassa, Adrenalinjunkie, nit nur di Jenny!) 

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das im Museum stehende Gemälde eines acht Monate alten Mädchens, ohne Löcher im Ohr, mit dem Hintergrund eines idyllisches Sandstrandes, dessen Besuch eure Ferien zu einem einzigartigen Erlebnis macht.

Holbox erinnert ein wenig an Bali, da ausländische Gäste an besten Plätzen ihre hippigen, veganen, mit dem westlichen Strom schwimmenden, gesundheitswahnsinnigen, ökologisch-vertretbaren Restaurants eröffnen und somit die Nachfrage des westlichen Tourismus abdecken und leider die symphatischen lokalen Restaurants wie Taquerías, Tortillerías und die tausend weiteren -ías, ausser Tobías, aus dem Dorfzentrum verdrängen. Somit geht leider auch ein wenig Charme und Tradition verloren." (Wikipedia, 2022)


Scheisse, so ein möchtegern, weltrettender Hippie wollte ich doch die letzten Jahre immer sein, um damit den menschengemachten Klimawandel zu stoppen! 

Kümmere dich zunächst um deinen eigenen Garten, kleiner Heuchler und Moralapostel Schuler.


Und trotzdem, wir fühlen uns hier richtig wohl. Holbox ist ein Must-see für jung und alt, arm und reich, für Singles, Paare und Familien, die es gut miteinander haben. 

Wir haben es gut miteinander, zumindest wenn Jenny satt ist, dann bin ich ihre grosse Liebe. Ist 'Doña D(rag)oña' jedoch hungrig, bin ich ihre grosse Scheisse.


Scheisse sind auch unsere langweiligen Spielsachen, zumindest für Yeva. 

Da Yeva immer mehr das Interesse an den wenigen Spielsachen, die wir bei uns an Bord haben, verliert, gilt es für uns, kreativ zu sein.

Als Spielzeug braucht Yeva eine Pfanne, um damit zu musizieren, sie spielt mit Besteck, Preisklebern, Küchengeräten, Zitronenpresser, Stiften, Plastiksäcken und Tampons (Keine Angst, Jenny besitzt die Grossen, keine Schluckgefahr für Yeva). 

Tampons? Ja, Tampons! Heisst das etwa Jenny ist wieder fruchtbar? Meine Fortpflanzungsinstinkte schiessen wieder in die Höhe! 

Wieder in die Höhle schiessen? 

Schützt das Moskito-Netz dieses Mal? 

Wie lange wir wohl dieses Mal brauchen? Brechen wir unseren eigenen Rekord? Ah, nein, da ist ja noch Pia mit ihren zwei Monaten... 


Zum Glück ist da neben dem "Trieb" noch ein Gegenpol namens "Vernunft", die Jenny und mir klar aufzeigt, dass Fortpflanzung viel Arbeit bedeutet und wir mit 8 Milliarden Menschen doch momentan schon zu viele auf diesem Planeten sind. Der Verstand wird sich wohl durchsetzen.


Also, bis nächste Woche mit einem weiterem Bericht  und weiteren, wichtigen News in drei Monaten. 

Vielleicht. 


Bleibt dran, 

wenn ihr wissen wollt, ist am Gerücht etwas dran! 

Bleibt weg, denn so eine private Scheisse soll sicher nicht gepostet werden auf solchem Weg! 


Grüsse

Euer triebgesteuerter Tobias


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Kommentare: 2
  • #1

    Raphi (Donnerstag, 03 März 2022 08:50)

    Amüsant! Das ist Kunst, nicht Journalismus

  • #2

    Brigitte (Freitag, 04 März 2022 16:42)

    Du gehörst bezahlt für deinen Wortwitz und deine Ehrlichkeit. Bleib dran!